Trotz der Tatsache, dass Cloud Computing schon seit vielen Jahren existiert, halten sich Falschinformationen zur Cloud innerhalb von Unternehmen immer noch hartnäckig. Das führt dazu, dass IT-Experten häufig auf Probleme stossen, wenn sie eine Migration in die Cloud in Betracht ziehen. Eine Cloud macht verschiedene IT-Leistungen für beliebige Nutzer eines KMU über ein privates oder das öffentliche Internet (Public Cloud) zugänglich. Über individuelle Zugangsdaten erhalten berechtigte Anwender Zugriff auf ihre spezifischen Cloud-Dienstleistungen (Cloud Services) und Daten. Doch eine ganze Reihe von Missverständnissen vermitteln Unternehmen eine falsche Vorstellung über die IT aus der Cloud – insbesondere was die Sicherheit und die Kosten betrifft.
Was sind die 7 häufigsten Missverständnisse zur Cloud?
1. Missverständnis: On-Premises-IT ist immer billiger als die Cloud
KMU, die der Meinung sind, dass die Cloud teurer ist als die IT-Infrastruktur vor Ort im Unternehmen (On-Premises), haben in der Regel keine vollständige Analyse der IT-Gesamtbetriebskosten durchgeführt. Somit fehlt die Möglichkeit einer objektiven Gegenüberstellung der Kosten zwischen Cloud- und On-Premises-Lösung. Diese unkorrekte Meinung entsteht oft bei Unternehmen, die aufgrund von kurzfristigen finanziellen Zielen oder anderen internen Zwängen bei einer versuchten Migration in die Cloud steckengeblieben sind und den geplanten Cloud-Kurs auf halbem Weg geändert oder rückgängig gemacht haben.
2. Missverständnis: Die Cloud ist immer billiger als On-Premises-IT
Am anderen Ende des falsch verstandenen Kostenspektrums herrscht der Irrglaube, dass Cloud Computing immer billiger sind als On-Premises-Implementierungen, da keine Investitionen in die Hardware einer eigenen IT-Infrastruktur und keine Kosten für die Wartung anfallen. Dies ist vergleichbar mit der Wahrnehmung, dass es günstiger ist, ein Haus zu mieten als es zu kaufen. Manchmal ist es tatsächlich günstiger, ein Haus zu mieten. Doch wenn der Käufer plant, lange Zeit in einem Haus zu wohnen, ist der Kauf die bessere finanzielle Entscheidung.
3. Missverständnis: Es gibt nur eine Cloud
Ein weiterer Cloud-Irrtum ist die Vorstellung, dass es nur eine einzige Cloud gibt und deshalb die IT-Infrastruktur weniger sicher ist. Public-Cloud-Anbieter wie Microsoft bieten zwar viele ähnliche Dienste an, wie etwa Datenspeicherung und Disaster Recovery, aber sie haben ihre eigenen separaten Netzwerke für die Cloud-Infrastruktur-Ressourcen, die vollständig voneinander isoliert sind.
4. Missverständnis: Die Cloud ist weniger sicher als On-Premises-Systeme
Datenschutzverletzungen in der Cloud bekommen viel Aufmerksamkeit, aber im Allgemeinen ist dieser Public-Cloud-Sicherheitsmythos einfach nicht wahr. Microsoft und andere grosse Cloud-Anbieter sind äusserst fokussiert auf Sicherheit und führen regelmässig interne sowie externe Audits durch, um eine vollständige Compliance und Zertifizierung ihrer Infrastruktur zu gewährleisten.
Auf der Software-Ebene wenden diese Anbieter die neuesten Sicherheitskonzepte an und nutzen eine Reihe von Technologien: von Firewalls und Intrusion Prevention bis hin zu Data Loss Prevention und Rootkit-Erkennung auf Basis von maschinellem Lernen. Selbstverständlich müssen im KMU die internen IT-Experten oder die externen IT-Dienstleister auch für die Cloud weiterhin Richtlinien festlegen und Anwendungen richtig konfigurieren.
5. Missverständnis: Cloud-Daten sind öffentlich
Weil bei einer Public Cloud der Begriff «Public» (öffentlich) zum Einsatz kommt, haben viele KMU den falschen Eindruck, dass die Daten, die sie in der Cloud speichern, leicht zu bekommen und nicht privat sind.
Es stimmt zwar, dass kostenlos gehostete Daten etwa von Unternehmen wie Facebook oder Gmail analysiert und für Marketingzwecke verwendet werden können, aber professionelle Anbieter von öffentlichen und kostenpflichtigen Clouds für KMU verfügen über starke Datenschutz- und Privatsphäre-Garantien als Teil ihres Geschäftsmodells. Es liegt im besten Interesse Cloud-Anbieter, ihre Cloud mit maximalen Sicherheitsstandards auszustatten.
6. Missverständnis: KMU verlieren die Kontrolle über ihre Cloud-Daten
Es ist schwierig, den Public-Cloud-Mythos zu entkräften, dass die Cloud-Anbieter die Kontrolle über ihre Kundendaten übernehmen. Doch keiner der renommierten Anbieter möchte seinen Ruf damit riskieren – die Folgen für ihr Geschäftsmodell wären äusserst schädlich. Das Gleiche gilt für den Speicherort der Daten in der Cloud. Vielerorts besteht nach wie vor die falsche Meinung, dass die Daten unkontrollierbar an unterschiedlichsten Orten gespeichert werden. KMU wissen oft nicht, dass es durch entsprechende Konfigurationen möglich ist, den Speicherort ihrer Daten genau einzugrenzen.
Fazit
Cloud Computing ist für Unternehmen viel besser als sein Ruf und bietet eine exzellente Alternative zu einer On-Premises IT-Lösung. Um die richtige Wahl für die IT-Infrastruktur eines spezifischen KMU zu treffen, ist es ratsam eine Fachperson zur Entscheidungsfindung beizuziehen – dies kann sowohl ein neutraler IT-Experte als auch ein IT-Dienstleister sein, der sowohl Cloud-Lösungen wie auch physische IT-Konfigurationen innerhalb des Unternehmens anbietet.
Titelbild: C Dustin on Unsplash